New Approaches to Smoldering Myeloma in 2022

The topic I would like to talk to you about today gets its ideas from a rather recent review by Iuliana Vaxman and Morie Gertz entitled How I approach smoldering multiple myeloma. (1)

The two authors clarify the current state of knowledge on smoldering myeloma in great detail, in addition to providing their personal approach to the management of this particular clinical condition.

What is Smoldering Multiple Myeloma?

Smoldering myeloma is the condition from which myeloma itself originates. It is not a real disease, but rather a mix of “clinical conditions” without symptoms! In fact, some patients have a very slow progression; it has even been estimated that over 25% of patients with smoldering myeloma will never develop symptomatic myeloma.

High-risk patients: how to identify them?

Alongside the previously mentioned patients, however, we also have patients with very fast progression, with a high risk of evolution into symptomatic myeloma in less than two years. This condition is known as “high risk” smoldering myeloma.

So we understand how important it is to understand what the actual risk is for each patient that their smoldering myeloma could become symptomatic myeloma.

Over the last few years, tools have been validated that allow doctors to identify high-risk patients. One of these is the model developed by the Mayo Clinic in 2018 and takes three parameters into consideration: two detectable on the blood (the M-protein and the ratio of free light chains), one instead on the bone marrow (the percentage of abnormal plasma cells).

However, a model of this kind is applied in a single moment in time, and blood and marrow analyzes are done close to the haematological visit. This is in fact called a static approach.

Dynamic approach: a film of the disease

However, the authors of the article advise not to rely only on static models like the one just seen, but rather to evaluate several parameters over time. For example by assessing how much the M protein varies from one medical examination to another. This approach applies to many other parameters, such as hemoglobin or creatinine. The goal would be to “take more snapshots” of smoldering myeloma over time: in other words, a real film! This type of approach is defined as “dynamic”.

From close surveillance to an almost resolutive treatment

Currently, regardless of the risk, the strategy used by the hematologist towards smoldering myeloma is close surveillance; for example every three months. However, there are many researchers who think that, for high-risk patients, a therapeutic approach already in this phase could be useful, slowing down the evolution into symptomatic myeloma or even completely eradicating the altered plasma cells (with a potentially curative effect). Benefits have been demonstrated in the past using the drug lenalidomide, with or without dexamethasone.

Treatment: neither too early nor too late

To date, there are many ongoing clinical trials investigating drugs to treat high-risk patients. On the basis of this, however, a more unanimous definition of a high-risk patient is needed. Finding the moment in which the patient would benefit from a drug treatment has been a real challenge in recent years. The treatment should not be applied too early: every drug has its side effects. But not too late either: early treatment could block the evolution of the disease for a very long time.

Finding this balance represents the recent challenge in scientific research on smoldering myeloma.

Bibliography (1) How I approach smoldering multiple myeloma – PubMed (nih.gov)

Neue Ansätze für das Smoldering Myeloma im Jahr 2022

Das Thema, über das ich heute mit Ihnen sprechen möchte, stammt aus einem ziemlich aktuellen Review von Iuliana Vaxman und Morie Gertz mit dem Titel How I approach smoldering multiple myeloma. (1)

Die beiden Autoren erläutern sehr detailliert den aktuellen Wissensstand zum smoldering myeloma (schwelenden Myelom) und stellen darüber hinaus ihre persönlichen Ansätze für den Umgang  mit dieser besonderen Erkrankung vor.

Was ist ein Smoldering Multiple Myeloma?

Smoldering myeloma ist der Zustand, aus dem das Myelom selbst stammt. Es handelt sich nicht um eine echte Krankheit, sondern um eine Mischung aus „Krankheitszuständen“ ohne Symptome! Tatsächlich haben einige Patienten eine sehr langsame Progression: es wurde sogar geschätzt, dass über 25 % der Patienten mit smoldering myeloma niemals ein symptomatisches Myelom entwickeln werden.

Hochrisikopatienten: Wie erkennt man sie?

Neben den zuvor erwähnten Patienten haben wir jedoch auch Patienten mit sehr schneller Progression, mit einem hohen Risiko, sich in weniger als zwei Jahren in ein symptomatisches Myelom zu entwickeln. Dieser Zustand ist als smoldering myeloma mit hohem Risiko bekannt.

Wir verstehen also, wie wichtig es ist, das tatsächliche Risiko für jeden Patienten zu verstehen, dass sein smoldering myeloma zu einem symptomatischen Myelom werden könnte.

In den letzten Jahren wurden Instrumente validiert, die es Ärzten ermöglichen, Hochrisikopatienten zu identifizieren. Eines davon ist das von der Mayo Clinic im Jahr 2018 entwickelte Modell, das drei Parameter berücksichtigt: zwei auf dem Blut nachweisbare (das M-Protein und das Verhältnis freier Leichtketten), einer stattdessen auf dem Knochenmark (der Prozentsatz an abnormen Plasmazellen).

Ein solches Modell wird jedoch in einem einzigen Moment angewendet, und Blut- und Markanalysen werden in der zeitlichen Nähe des hämatologischen Besuchs durchgeführt. Dies wird in der Tat als statischer Ansatz bezeichnet.

Dynamischer Ansatz: ein Film der Krankheit

Die Autoren des Artikels raten jedoch dazu, sich nicht nur auf statische Modelle wie das gerade gezeigte zu verlassen, sondern mehrere Parameter über die Zeit zu evaluieren. Zum Beispiel, indem beurteilt wird, wie stark das M-Protein von einer medizinischen Untersuchung zur anderen variiert. Dieser Ansatz gilt für viele andere Parameter, wie Hämoglobin oder Kreatinin. Das Ziel wäre, im Laufe der Zeit “mehr Schnappschüsse” vom smoldering myeloma zu machen: mit anderen Worten, einen echten Film! Dieser Ansatz wird als „dynamisch“ bezeichnet.

Von der engmaschigen ärztlichen Überwachung bis hin zu einer fast entschlossenen Behandlung

Ungeachtet des Risikos besteht derzeit die vom Hämatologen angewandte Strategie dem smoldering myeloma gegenüber in einer engmaschigen Überwachung; zum Beispiel alle drei Monate. Viele Forscher sind jedoch der Meinung, dass bei Hochrisikopatienten bereits in dieser Phase ein therapeutischer Ansatz sinnvoll sein könnte, der die Entwicklung zum symptomatischen Myelom verlangsamt oder sogar die veränderten Plasmazellen vollständig eliminiert (mit potenziell kurativer Wirkung). Vorteile wurden in der Vergangenheit mit dem Medikament Lenalidomid mit oder ohne Dexamethason nachgewiesen.

Behandlung: weder zu früh noch zu spät

Bis heute gibt es viele laufende klinische Studien, in denen Medikamente zur Behandlung von Hochrisikopatienten untersucht werden. Auf dieser Grundlage ist jedoch eine einheitlichere Definition eines Hochrisikopatienten erforderlich. Den Moment zu finden, in dem der Patient von einer medikamentösen Behandlung profitieren würde, war in den letzten Jahren eine echte Herausforderung. Die Behandlung sollte nicht zu früh erfolgen: Jedes Medikament hat seine Nebenwirkungen. Aber auch nicht zu spät: Eine frühzeitige Behandlung könnte die Entwicklung der Krankheit für sehr lange Zeit blockieren.

Dieses Gleichgewicht zu finden, stellt die jüngste Herausforderung in der wissenschaftlichen Forschung zum smoldering myeloma dar.

Bibliografie (1) How I approach smoldering multiple myeloma – PubMed (nih.gov)