Multiple myeloma in Latin America: managing a difficult disease in the absence of resources

Multiple myeloma, despite many advances in recent years, is not an easy disease to manage. Especially in countries like those of Latin America. Today I would like to present to you a scientific article by David Gómez-Almaguer and Vânia Tietsche de Moraes Hungria which describes the unfortunately still backward state of multiple myeloma management in Latin America, in terms of diagnostic procedures and treatment. (1)

Demographic aspects

By Latin America we mean the geographical area including the following countries: Argentina, Brazil, Mexico, Chile, Colombia, Costa Rica, Panama, Ecuador, Peru, Uruguay, and Venezuela. It includes over 600 million inhabitants and many low- and middle-income countries: therefore, unlike Europe and North America, the collection of demographic information is not very accurate and we are often faced with missing data. However, we know that the average age of onset of multiple myeloma is 61 years and that it affects men and women equally. Patients with multiple myeloma in Latin America often also have arterial hypertension and diabetes mellitus, two chronic diseases that are widespread worldwide.

Limited diagnostic tools and late diagnosis

A huge problem in Latin America is access to diagnostic tools that we routinely use. Suffice it to say that only 40% of doctors have access to the evaluation of free light chains in the blood. Not only that… only 80% of hospitals have access to serum protein electrophoresis, an exam that is carried out very easily in Western countries! This leads to a late diagnosis in over 50% of patients.

Outdated staging

The problems increase if we consider more modern methods, such as cytogenetics. In Uruguay it has been noticed that only 23% of patients have access to a cytogenetic evaluation. Under these conditions it is therefore impossible to stage the myeloma on the basis of the r-ISS system, which is widely used today, as information on the patient’s cytogenetics is lacking.

Treatment with limited options

In the area of treatment we find some important problems. Hematopoietic stem cell transplantation is not available in many countries. Furthermore, access to new drugs is difficult due to economic problems of the respective national health systems. The most used standard approach for treatment therefore remains the old chemotherapy, associated with dexamethasone. The situation improves slightly only for patients with higher financial resources, who can receive treatment in better equipped private clinics.

Future developments?

Despite a small recent improvement in the diagnosis and treatment of multiple myeloma in Latin America, problems still remain. Greater attention to these issues by national health systems would therefore be desirable.

Bibliography

  1. Full article: Multiple myeloma in Latin America (tandfonline.com)

Multiples Myelom in Lateinamerika: Umgang mit einer schwierigen Krankheit ohne Ressourcen

Multiples Myelom ist trotz vieler Fortschritte in den letzten Jahren keine einfach zu behandelnde Krankheit. Vor allem in Ländern aus Lateinamerika. Heute möchte ich Ihnen einen wissenschaftlichen Artikel von David Gómez-Almaguer und Vânia Tietsche de Moraes Hungria vorstellen, der den leider immer noch rückständigen Stand vom Umgang des multiplen Myeloms in Lateinamerika in Bezug auf diagnostische Verfahren und Behandlung beschreibt. (1)

Demografische Aspekte

Unter Lateinamerika verstehen wir das geografische Gebiet, das die folgenden Länder umfasst: Argentinien, Brasilien, Mexiko, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Panama, Ecuador, Peru, Uruguay, und Venezuela. Es umfasst über 600 Millionen Einwohner und viele Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen: Daher ist die Erfassung demografischer Informationen im Gegensatz zu Europa und Nordamerika nicht sehr genau und wir sind oft mit fehlenden Daten konfrontiert. Wir wissen jedoch, dass das durchschnittliche Erkrankungsalter des multiplen Myeloms 61 Jahre beträgt und Männer und Frauen gleichermaßen betroffen sind. Patienten mit Multiplem Myelom in Lateinamerika leiden oft auch unter arteriellem Bluthochdruck und Diabetes mellitus, zwei chronischen Erkrankungen, die weltweit weit verbreitet sind.

Begrenzte Diagnosewerkzeuge und späte Diagnose

Ein großes Problem in Lateinamerika ist der Zugang zu diagnostischen Tools, die wir routinemäßig verwenden. Es genügt zu sagen, dass nur 40 % der Ärzte Zugang zur Auswertung freier Leichtketten im Blut haben. Und nicht nur das … nur 80 % der Krankenhäuser haben Zugang zur Serumprotein-Elektrophorese, einer Untersuchung, die in westlichen Ländern sehr einfach durchzuführen ist! Dies führt bei über 50 % der Patienten zu einer späten Diagnose.

Veraltete Stadiation

Die Probleme nehmen zu, wenn wir modernere Methoden wie die Zytogenetik in Betracht ziehen. In Uruguay wurde festgestellt, dass nur 23 % der Patienten Zugang zu einer zytogenetischen Untersuchung haben. Eine Stadiation des Myeloms auf Basis des heute weit verbreiteten r-ISS-Systems ist daher unter diesen Bedingungen nicht möglich, da Informationen zur Zytogenetik des Patienten fehlen.

Behandlung mit eingeschränkten Möglichkeiten

Im Bereich der Behandlung finden wir einige wichtige Probleme. Die Transplantation hämatopoetischer Stammzellen ist in vielen Ländern nicht verfügbar. Zudem ist der Zugang zu neuen Medikamenten aufgrund wirtschaftlicher Probleme der jeweiligen nationalen Gesundheitssysteme erschwert. Der am häufigsten verwendete Standardansatz zur Behandlung bleibt daher die alte Chemotherapie, verbunden mit Dexamethason. Lediglich für Patienten mit besseren finanziellen Mitteln, die in besser ausgestatteten Privatkliniken behandelt werden können, verbessert sich die Situation leicht.

Zukünftige Entwicklungen?

Trotz einer kleinen Verbesserung in letzter Zeit bei der Diagnose und Behandlung des multiplen Myeloms in Lateinamerika bleiben Probleme bestehen. Eine stärkere Aufmerksamkeit der nationalen Gesundheitssysteme für diese Themen wäre daher wünschenswert.

Bibliografie

  1. Full article: Multiple myeloma in Latin America (tandfonline.com)